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Ein Paar geht aus

 

EIN PAAR MÖCHTE AUSGEHEN

 

 

 

AKT I

 

SZENE 1

 

INN. Wohnzimmer mit offener Küche -

FRÜHER ABEND)

 

 

 

ER (mittleren Alters) sitzt vor dem Fernseher.

 

SIE (mittleren Alters) hängt Wäsche auf einem

Wäscheständer auf.

 

Sie räumt Geschirr in den Schrank.

 

Sie geht duschen.

 

ER

Was machst Du da eigentlich?

 

SIE (AUS DEM BAD))

Wir sind doch zu den Fabrinis zum Essen eingeladen!

 

Sie kommt im Bademantel aus dem Bad

 

Er geht hinein

 

Sie zieht sich vor dem Sofa einen Strumpf an.

 

ER (AUS DEM BAD)

Schatz! Zahnpasta ist alle!

 

SIE bringt ihm neue Zahnpasta aus dem

Vorratsschrank

 

SIE nimmt den zweiten Strumpf vom Sofa

 

DER HUND schaut sie mit treuen Augen und hängenden

Ohren an.

 

SIE

Schnuckel, hast Du eigentlich den Hund gefüttert?

 

ER (AUS DEM BAD)

Nein, ich dachte das machst Du!

 

Sie füttert den Hund.

 

ER (AUS DEM BAD)

Schatz! Hast Du mal ein Handtuch für mich?

 

Sie legt den zweiten Strumpf wieder aufs Sofa,

nimmt ein Handtuch aus dem Schrank und bringt es

ihm ins Bad.

 

ER (IM BAD)

Danke!

 

Sie nimmt den zweiten Strumpf vom Sofa, will ihn

anziehen.

 

Er kommt im Bademantel aus dem Bad, sieht sie, wie

sie versucht, sich den zweiten Strumpf anzuziehen,

umarmt sie von hinten.

 

ER

Schatz! Du bist so süß!

 

Da sie nur auf einem Bein steht, das andere halb

im Strumpf, verlieren sie das Gleichgewicht und

purzeln aufs Sofa. Es gibt ein kurzes Handgemenge

mit viel Gekicher, aus dem Er sich nach einer

kleinen Weile erhebt und ins Schlafzimmer geht.

 

Sie will den zweiten Strumpf anziehen und stellt

fest, daß er eine Laufmasche bekommen hat.

 

Sie geht zur Kommode und sucht in einer der

Schubladen einen neuen Strumpf.

 

ER (AUS DEM SCHLAFZIMMER)

Schatz! Wo ist denn mein gutes Hemd?

 

SIE (OHNE SICH VON DER SUCHE ABZUWENDEN)

Na, im Schrank!

 

ER (AUS DEM SCHLAFZIMMER)

Ich finde es nicht!

 

Sie läßt den Strumpf, denn sie gerade aus der

Schublade gefischt hatte fallen und geht ins

Schlafzimmer, holt mit einem Griff sein Hemd aus

dem Schrank.

 

SIE

Hier ist es doch!

 

ER

Oh, Danke! Das muß einem doch gesagt werden!

 

Sie kommt wieder herein und versucht, den zweiten

Strumpf anzuziehen.

 

ER (AUS DEM SCHLAFZIMMER)

Hast Du an das Geschenk für die Fabrinis gedacht?

 

SIE

Ja, es liegt auf dem Bett!

 

ER (AUS DEM SCHLAFZIMMER)

Das ist ja noch gar nicht eingepackt!

 

SIE

Dann pack es doch ein!

 

ER (AUS DEM SCHLAFZIMMER)

Aber Schatz! Das kannst Du doch viel besser als

ich! Außerdem hab ich kein Papier!

 

Sie verdreht ein klein wenig die Augen

himmelwärts, geht ins Schlafzimmer, kommt mit dem

Geschenk wieder, geht zur Kommode, holt Papier,

Schere, Tesafilm, Band und fängt am Sofatisch an,

das Geschenk einzupacken.

 

Er kommt mit Socken, Unterhose und Oberhemd

bekleidet die Krawatte fummelnderweise aus dem

Schlafzimmer

 

ER

Kannst Du mir bitte mal helfen?

 

Sie steht auf und bindet ihm die Krawatte, er

blickt auf die Uhr

 

ER (MIT BLICK AUF DAS HALBVERPACKTE GESCHENK AUF DEM

SOFATISCH)

Wir müssen uns beeilen, es ist recht spät!

 

Sie packt das Päckchen zu Ende.

 

Sie tritt vor den Spiegel, legt Schmuck an, fängt

an sich zu schminken (wohlgemerkt immer noch im

Bademantel aber immerhin inzwischen mit zwei

Strümpfen)

 

ER

Liebling, wo sind denn meine Schuhe?!

 

SIE

Na im Flur! Wo denn sonst!

 

Er durchquert fertig angezogen - bis auf die

Schuhe - das Wohnzimmer und wirft ihr dabei einen

skeptisch/kritischen Blick zu

 

ER (AUS DEM FLUR)

Aber die sind ja schmutzig!

 

SIE (WINPERN TUSCHEND)

Wo ist das Problem?

 

ER

Na hör mal! Ich kann doch nicht mit schmutzigen Schuhen

zu den Fabrinis!

 

Sie geht zur Kommode, holt das Schuhputzzeug raus,

bringt es ihm in den Flur

 

ER

Aber Schatz! Ich kann doch mit meinem weißen Hemd

nicht Schuhe putzen!

 

Es sind Schuhputzgeräusche aus dem Flur zu hören.

 

Sie geht ins Bad und wäscht sich die Hände.

 

Er kommt rein, mit Mantel und Hut, also

ausgehfertig.

 

ER

Schatz, las uns gehen, es ist schon spät, wir müssen

los!

 

Sie kommt rein, aus dem Bad, immer noch mit

Bademantel, Wäsche und Strümpfen bekleidet, ein

Auge geschminkt, die Haare unfrisiert.

 

ER (SCHOCKIERT)

Aber Schatz! Du bist ja noch gar nicht fertig! Also

manchmal möchte ich wirklich wissen, was mit Dir

eigentlich los ist! So zu trödeln!

 

 

 

ENDE

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
               

          
               

           

 

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© Bettina Berger